40 Jahre Südostasien – 40 Jahre südostasien
Die südostasien wird 40! Im Jahr 1984 veröffentlichte die Südostasien Informationsstelle als Herausgeberin eine Nullnummer der südostasien. 1985 folgte dann die Nummer Eins und fortan in jedem Quartal eine gedruckte Ausgabe. Mit regionalem Fokus auf Südostasien und Beiträgen zu Politik, Ökonomie, Kultur, Umwelt und sozialen Bewegungen fand die südostasien fortan ihre Leser*innenschaft im deutschsprachigen Raum.
Seitdem sind 40 Jahre vergangen. Wir möchten Kontinuität und Wandel über diesen Zeitraum in den Blick nehmen – und zwar in vierfacher Hinsicht.
- Kontinuität und Wandel betrifft Südostasien als Region, aus der und über die wir berichten und deren sozialen Bewegungen wir eine Stimme geben. Die politische, wirtschaftliche und soziale Lage einzelner Länder der Region hat sich seit Mitte der 1980er Jahre verändert – autoritäre Regime wurden durch mehr oder weniger funktionierende Demokratien abgelöst. Der Kampf um Menschenrechte wurde und wird weitergeführt.
Zugleich hat sich in einigen Ländern die Lebensrealität der Menschen verschlechtert. Gesellschaftliche Konflikte und Auseinandersetzungen haben sich verschärft und werden teils auch gewaltsam ausgetragen. Weitere Herausforderungen durch die Folgen des Klimawandels oder die weiter vorangeschrittene Weltmarktintegration prägen den Alltag der Menschen. Nicht zuletzt haben sich auch die geopolitische Situation Südostasiens und die Beziehungen zu den benachbarten Großmächten verändert. - Kontinuität und Wandel betrifft auch die Publikation südostasien selbst. Das Länderspektrum hat sich erweitert, die Herausgeberschaft hat sich geändert. Inhalte und Layout passen sich fortlaufend den veränderten Lese-Gewohnheiten an. Seit 2018 erscheint die südostasien nicht mehr als gedruckte Zeitschrift, sondern ist ein Online-Magazin. So manche*r Printliebhaber*in ist diesen Schritt leider nicht mit uns gegangen. Zugleich sind seitdem zahlreiche neue Leser*innen auf die südostasien aufmerksam geworden und haben sie schätzen gelernt.
- Gewandelt hat sich in den vergangenen 40 Jahren auch der Kreis der Menschen, die aktiv an der südostasien beteiligt sind. Zunächst war das ein überschaubarer Kreis von engagierten Menschenrechtler*innen, die südostasien war in ihren Anfängen eine Bewegungs-Publikation. Es folgten Jahre mit eher wissenschaftlicher Schwerpunktsetzung. Heute vereint die südostasien beides und noch mehr: Wissenschaftliche Analysen, das Engagement sozialer Bewegungen und journalistische Expertise. Nach wie vor ist sie mit ihrem Schwerpunkt auf Stimmen aus der Region und mit ihrem gewachsenen Netzwerk von ehrenamtlichen Redakteur*innen und Autor*innen einzigartig in der deutschsprachigen Medienlandschaft.
- Last but not least möchten wir auch unsere Leser*innen einladen, sich an dieser besonderen Ausgabe der südostasien aktiv zu beteiligen. Schreibt uns, was ihr uns schon immer gerne einmal mitteilen wolltet – zu einzelnen Themen, einzelnen Ausgaben oder auch zur südostasien insgesamt. Vielleicht gehört ihr auch zu den Menschen, die uns bereits früher einmal geschrieben haben – tut das gern wieder!
Für die Jubiläumsausgabe der südostasien wünschen wir uns Beiträge, die sich mit Kontinuität und Wandel der Region Südostasien, der einzelnen Länder und auch der Publikation südostasien selbst beschäftigen. Zwei Ausgangsfragen dafür könnten sein:
Wie habe ich die südostasien begleitet – wie hat die südostasien mich begleitet?
Wir freuen uns über eure aktive Wertschätzung – in Form von Lob ebenso wie in Form konstruktiver Kritik. Wir freuen uns auch über persönliche Erinnerungen, Anekdoten und natürlich auch über Glückwünsche für die Zukunft! Auch kürzere Text-Fragmente können in dieser Jubiläumsausgabe ihren Platz finden – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Wir wünschen uns natürlich auch verschiedene Perspektiven auf die Region Südostasien und auf Themen, die in den vergangenen 40 Jahren (oder in kürzeren Zeitabständen innerhalb dieses Zeitrahmens) von besonderer Bedeutung waren. Folgende Fragestellungen (weitere sind denkbar) könnten hier in den Fokus gerückt werden:
- Welche Dynamik haben einzelne Länder oder auch einzelne soziale Bewegungen durchlaufen?
- Welche in der Vergangenheit getroffenen Annahmen waren in der Rückschau vielleicht zu optimistisch und sind aus heutiger Sicht anders zu bewerten?
- Welche ‘blinden Flecken’ hatten und haben wir als Redaktion, welche Themen hätten aus heutiger Perspektive mehr Aufmerksamkeit erfordert?
- Wie und warum haben sich Demokratie und Menschenrechtslage in den Ländern der Region entwickelt?
- Wie und warum haben sich der Blick deutscher Akteur*innen aus Wirtschaft, Kultur und Umwelt und die deutsche Regierungspolitik in Bezug auf Südostasien mit den Jahren verändert?
- Was sind Erfolge und Herausforderungen für soziale Bewegungen und transnationale Solidarität und welche Rolle kommt der südostasien dabei zu?
Bitte schickt uns ein kurzes Proposal (max. 1.000 Zeichen) bis spätestens 30. November 2024 an jubilee@suedostasien.net. Wir freuen uns auf eure Ideen!
Nina, Anett, Anna, Jörg, Mirjam, Nils
Die Redaktion der Jubiläumsausgabe
Selbstverständnis der südostasien:
südostasien versammelt Stimmen aus und über Südostasien zu aktuellen Entwicklungen in Politik, Ökonomie, Ökologie, Gesellschaft und Kultur. Zu vier Schwerpunkthemen im Jahr erscheinen Beiträge über die Region und die Länder Südostasiens sowie deren globale/internationale Beziehungen.
südostasien versteht sich als pluralistisches Forum eines herrschaftskritischen und solidarischen Dialogs, als Raum für Diskussionen zwischen Akteur*innen in Südostasien und Deutschland mit Nähe und Kenntnissen zu sozialen Bewegungen. südostasien beschäftigt sich mit Möglichkeiten transnationaler Solidaritätsarbeit angesichts ungleicher Machtverhältnisse zwischen dem globalen Norden und Süden. südostasien möchte Denkanstöße für das Handeln in Europa bzw. in Deutschland liefern.
Deadline
Bitte schickt uns ein kurzes Proposal (max. 1.000 Zeichen) bis spätestens 30. November 2024 an jubilee@suedostasien.net. Wir freuen uns auf eure Ideen!
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