Call for Paper – Ausgabe 03 | 2023

Jugendliche beim Basketballspiel auf Mindanao. © Lilli Breininger

Thema: Sport, Spiel und Freizeit in Südostasien

In der Moderne ist Freizeit eine Folge moderner Arbeitsteilung sowie von erkämpften Arbeitsrechten. Freizeit ist wichtig, um Kraft zu schöpfen und für die Pflege sozialer Kontakte.

Jedoch können sich Menschen erst dann mit Freizeitaktivitäten beschäftige, wenn sie ausreichend ökonomische Ressourcen haben. So lange der ganze Tag dem Broterwerb oder unbezahlter Haus- und Sorgearbeit gewidmet werden muss, gibt es keine freie Zeit für Sport oder andere Hobbys.

Freizeit- Betätigungen sind auch in Südostasien zahlreich und vielfältig. Wie überall auf der Welt ist Sport ein fester Bestandteil im Alltagsleben der Menschen. Die Motivation dazu ist verschieden: Die einen wollen sich körperlich fit halten und gesund bleiben oder ihren Schönheitsidealen näher kommen. Andere wollen ihre Grenzen austesten und sich mit ihrem Gegenüber messen. Es gibt die unterschiedlichen Kampfkünste Muay Thai, Kun Khmer oder Pencak Silat, oder etwa Sepak Takraw. Daneben sind aber auch Fußball, Badminton, Basketball und Volleyball äußerst populär

Sport ist Unterhaltung aber auch längst ein großer Wirtschaftsfaktor. Sportvereine funktionieren teilweise wie Wirtschaftsunternehmen. Mit Werbung, dem Verkauf von Rechten, der Ausrüstung an Sporttreibende sowie mit Fanartikeln und den sehr beliebten Sportwetten lässt sich viel Geld verdienen. Menschen versuchen, durch mögliche Profikarrieren der Armut zu entkommen und riskieren damit ihre Gesundheit, wie etwa in Thailand beim Muay Thai Boxen.

Für die kommende Ausgabe 3/2023 der südostasien suchen wir Beiträge, die sich unter anderem mit folgenden Fragen auseinandersetzen:

  • Womit beschäftigen sich Menschen in Südostasien, wenn sie nicht (lohn)arbeiten müssen?
  • Welche Konzepte für Freizeit gibt es in der Region und den Ländern Südostasiens? Welche Unterschiede gibt es in der Wahrnehmung von Freizeit im Bezug auf soziökonomische Hintergründe?
  • Wie sind Freizeit-Aktivitäten im Gemeinwesen organisiert?
  • Welche Sportarten spielen für die Menschen in ihrem Alltag eine wichtige Rolle?
  • Welche sozialen, wirtschaftlichen und politischen Wirkungen gehen davon aus?
  • Welche Rolle spielen Sport und Spiel in den Medien und in der Unterhaltungsindustrie?
  • Wie organisiert sich Sport? Gibt es Verbandsstrukturen? Sind diese ‘von oben’ oder ‘von unten’ organisiert?
  • Wie wird Sport für politische Ziele genutzt?
  • Wie nutzen Herrschende Sport, um Nationalgefühl und Nationalstolz zu erzeugen?
  • Welche politischen Kämpfe werden innerhalb der Sportwelt ausgetragen?
  • Welche Rolle spielt Geld im Sport? Welche Bedeutung spielen Profisport, Wetten, Kommerzialisierung, Export von Kursangeboten (z. B. Thaiboxen, Yoga, …)?
  • Welche geschlechterspezifisch unterschiedliche Teilhabe an Sport, Spiel, Freizeit gibt es?
  • Welche Rolle kann Sport für die Erschaffung von Safe Spaces für marginalisierte Menschen spielen?
  • Wer hat Zugang zum Sport und welche gesellschaftlichen Unterschiede gibt es in städtischen und ländlichen Milieus?
  • Wie manifestieren sich Aktivitäten von Sport und Spiel individuell beziehungsweise als Gemeinschaftsaktivitäten?
  • Welche Bezüge haben (europäische) Diaspora-Gemeinschaften zur Thematik?
  • Welche Rolle spielt Sporterziehung und wie wird Sportunterricht in den Ländern und Regionen Südostasiens gestaltet?
  • Welche gesellschaftlichen Veränderungen bringt E-sports für junge Menschen in Südostasien?

Wir möchten diese und weitere Fragen in der Ausgabe 3/2023 der südostasien in verschiedenen Formen aufgreifen, in Portraits von Akteur*innen, Kommentaren, Reportagen, Hintergrundberichten, Analysen, Interviews, Foto-Essays sowie Rezensionen von Filmen oder Büchern. Wir freuen uns auf Beiträge – sowohl Texte, die sich beispielhaft mit einzelnen Aspekten auseinandersetzen, wie auch Artikel zu strukturellen Fragen und Zusammenhängen.

Selbstverständnis der südostasien:

südostasien versammelt Stimmen aus und über Südostasien zu aktuellen Entwicklungen in Politik, Ökonomie, Ökologie, Gesellschaft und Kultur. Zu vier Schwerpunkthemen im Jahr erscheinen Beiträge über die Region und die Länder Südostasiens sowie deren globale/internationale Beziehungen.

südostasien versteht sich als pluralistisches Forum eines herrschaftskritischen und solidarischen Dialogs, als Raum für Diskussionen zwischen Akteur*innen in Südostasien und Deutschland mit Nähe und Kenntnissen zu sozialen Bewegungen. südostasien beschäftigt sich mit Möglichkeiten transnationaler Solidaritätsarbeit angesichts ungleicher Machtverhältnisse zwischen dem globalen Norden und Süden. südostasien möchte Denkanstöße für das Handeln in Europa bzw. in Deutschland liefern.

Informationen zur Redaktion:

Copyright & Copyleft

Copyrightfragen sollten vorab geklärt und die Bilder beschriftet werden (Fotograf und Bildtitel).
Sofern nicht anders vermerkt werden alle Inhalte unter einer Creative Commons Lizenz-Namensnennung (CC-BY-SA 4.0) veröffentlicht.

Download:

Call for paper – 3/2023 (deutsch)
Call for paper – 3/2023 (english)

Deadline

Deadline für Artikel (max. 10.000 Zeichen inklusive Leerzeichen) ist der 15. September 2023 (in Einzelfällen und nach Absprache mit der Redaktion ist eventuell auch eine spätere Deadline möglich). Bitte vorab ein kurzes Abstract (max. 1.000 Zeichen) an die Redaktion einreichen.

Kontakt zur Redaktion:

Laura Faludi:
Verena Wittrock:
Hendra Pasuhuk:
Jörg Schwieger:
Dominik Hofzumahaus:
Robin Eberhardt:
Katja Hanke (Rezensionen):