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Geister in Kambodschas Politik

Zwei neak ta in ihrer typischen Darstellungsform am Fuße des Berges Phnom Chisor, Provinz Takeo © Paul Christensen

Kambodscha: Geister nehmen vielfältige Rollen in der kambodschanischen Gesellschaft ein. Durch die Körper von so genannten Geistmedien können Personen mit diesen Geistern in Kontakt treten. Die Bevölkerung nutzt diese Praxis, um magische Unterstützung für jede erdenkliche Alltagslage zu erbitten. Auch auf politischer Ebene werden Geister u.a. in Zeremonien zur Legitimation politischer Ämter und als Mittel zur militärischen Verteidigung gegenüber Nachbarländern angerufen.

Geister sind in Kambodscha allgegenwärtig. Während meines einjährigen Forschungsaufenthaltes von 2012 bis 2013 sah ich mich mit wilden Waldgeistern wie arak, aber auch mit als gefährlich definierten weiblichen Geistern wie beisaat und aab, Hindugöttern, die als schützende Patronen verehrt werden und Totengeistern (pret oder khmaoch) [1] konfrontiert. Die populärsten kambodschanischen Geister sind jedoch die neak ta, die als Ortsgeister einer bestimmten Region des Landes zugeordnet werden. Sie stellen oft verstorbene Helden dar, die sich als gefeierte Verteidiger der Gemeinschaft der Khmer verdient gemacht haben. Die Lebzeiten einiger dieser Helden werden in die kriegerische Zeit zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert datiert. Andere wurden auch als Gründer von Dörfern definiert, welche die wilden und bösen Kräfte des Waldes gezähmt hätten.

Geister als soziale Individuen

Dieses menschliche Medium aus der Provinz Takeo leitet ein Geistbesessenheitsritual ein © Paul Christensen

Geister in Kambodscha sind weit mehr als bloße Symbole. Sie werden als soziale Individuen verstanden, welche die Fähigkeit haben mit der menschlichen Welt aktiv in Austausch treten zu können. Opfergaben richten sich primär an die neak ta um Segnungen und/oder magische Unterstützung zu erbitten. Konkret manifestiert sich die Existenz der Geister für die Menschen in Träumen und Visionen, durch ihnen zugeschriebene Naturphänomenen wie dem Beginn der Regenzeit, und natürlich indem sie Menschen (freiwillig oder unfreiwillig) besetzen.

Ein menschliches Geistmedium (kru boramey) ermöglicht es Individuen in direkten Kontakt mit einem Geist zu treten. Die meisten kru boramey, die ich traf, waren entweder von einem bestimmten neak ta besessen oder wurden indirekt von diesem beraten. Während meiner Feldforschung traf ich Medien und deren Klienten aller sozialen Schichten und Hintergründe, auch Mitglieder der politischen und ökonomischen Elite des Landes. Sie alle interagierten mit Geistern, um Rat zu erfahren, Prophezeiungen zu empfangen, geheilt zu werden oder magische Kräfte zu erlangen.

Die spirituelle Legitimation politischer Macht

Im politischen Diskurs Kambodschas nutzten Anführer seit langem schon Geister zur Legitimation ihrer Position. Da die historische Beanspruchung des kambodschanischen Territoriums unauflösbar mit dem königlichen Anspruch auf Macht zusammenhing [2], fokussierte sich der aktuelle Premierminister Hun Sen darauf, diesen Anspruch innerhalb seines eigenen, bescheideneren Hintergrunds neu zu interpretieren. Seitdem er 1985 Premierminister wurde, arbeitet Hun Sen konsequent daran, seine politische Rolle zu legitimieren, indem er sich selbst als logischen Nachfolger der kambodschanischen königlichen Herrschaft darstellt [3]. Nachdem er im Jahr 1997 den königlichen Vize-Premierminister, Prinz Ranariddh, mit einem coup d’état aus dem Amt verdrängt hatte, reklamierte Hun Sen für sich die Wiedergeburt des Machthabers Sdech Kan zu sein, der im 16. Jahrhundert als Thronräuber bekannt war. Im Laufe der Geschichte verurteilten die neu etablierten Könige den Umsturz der Monarchie durch Sdech Kan. Hun Sen hingegen schreibt ihm die Rolle des Freiheitskämpfers zu, welcher der Welt den Klassenkampf und die Demokratie brachte [4].

Statue von Sdech Khan am Hafen der Stadt Kep. Statuen haben häufig ähnliche Gesichtszüge wie die von Premierminister Hun Sen © Paul Christensen

Der Premierminister und einige seiner einflussreichen Unterstützer unterstreichen in diesem Zuge zunehmend Hun Sens spirituelle Legitimation als ‚rechtmäßiger‘ Anführer, indem sie verschiedene Verbindungen zu Sdech Kan konstruieren. Beispielsweise fand ein Team staatlich finanzierter Forscher den Heimatort von Sdech Kan in der gleichen Provinz, aus der auch Hun Sen kommt. Es geht so weit, dass Mitglieder der nationalen Elite es als Mittel nutzen Sdech Kan öffentlichkeitswirksam zu ehren – durch die Finanzierung von Statuen, Filme und anderen öffentlichen Handlungen – nicht nur um Hun Sen zu würdigen, sondern auch um ihre Beziehung zu ihm zu stärken [5].

Einen Vorfall bei der Beerdigung von Norodom Sihanouk (Kambodschas letztem machtvollem König) im Jahr 2012 macht die übergeordnete Bedeutung der spirituellen Legitimation in Hun Sens Machterhalt besonders deutlich. Nach der Zeremonie sagte er Journalisten, dass verschiedene Mitglieder der Königsfamilie es nicht vermochten eine Kerze neben dem Körper des toten Königs anzuzünden, während es ihm gelungen sei. Der Premierminister interpretierte dies als spirituelle Bestätigung, er sei von dem royalen Geist König Sihanouks auserwählt worden der rechtmäßige Anführer des Landes zu sein.

Diese Auslegung nicht-royal legitimierter Macht wird von der strategischen Schwächung der Royal Party FUNCINPEC [6] begleitet, welche in den letzten drei Wahlen (2003, 2008 und 2013) keinen einzigen Sitz gewonnen hat. Sam Rainsy, ehemaliger Spitzenkandidat der FUNCINPEC, forderte die Deutungsmuster des Premierministers heraus, indem er den Schutzgeist neak ta kleang moeung für die ihm zugeschriebene Rolle, im 16. Jahrhundert die Monarchie neu etabliert zu haben, pries, da dieser sein Leben opferte, um den Thronräuber zu beseitigen“. Zwar wird Sam Rainsy nicht müde seinen rationalen Anspruch an Politik zu unterstreichen, dennoch erkennt er die Notwendigkeit an, den spirituellen Hintergrund eines potentiellen Anführers zu erfüllen.

Für Hun Sen jedoch scheinen sich die spirituell-geprägten Bemühungen der Machtlegitimation auszuzahlen. Viele Geistmedien erzählten mir der Premierminister könne auch durch einen spirituellen Angriff nicht abgesetzt werden, da er selbst viel spirituelle Macht besäße, wodurch sie jegliche Möglichkeit des Umsturzes durch ihre Praxis ausschlossen.

Diskurse magischer Überlegenheit

Die nationale Identität der Khmer konstituiert sich aus einem komplexen, diskursiven Setting. Ein wesentlicher Deutungsstrang ist die besondere Verbundenheit zur glorreichen Angkor-Zeit, in der Tempel wie Prasat Angkor Wat und Prasat Bayon erbaut wurden. Diese religiösen Heiligtümer werden als nationale Symbole angesehen, die nicht nur das „Khmer Kulturerbe“ stellvertretend für die frühere Architektur und Handwerkskunst veranschaulichen, sondern auch als die physische Manifestierung der magischen Kraft, welche Könige und ihre Brahmanen (baku) bei der Erbauung geholfen hätten. Beeinflusst von kolonialen Narrativen beschreiben Nachbarn wie Thailand oder Vietnam das Land als „rückwärtsgewandt“ und „abergläubisch“. In Kambodscha selbst hat eine zunehmende Anzahl von Geistmedien diese Zuschreibung adaptiert und positioniert ihr tradiertes Wissen in historischer Kontinuität mit der (vorgestellten) Angkor-Zeit.

Diese Verbundenheit zu einer als magisch konstruierten Vergangenheit, in der die Khmer dank spiritueller Vormachtstellung ein Großreich aufgebaut hätten, stellt ein mit Genugtuung reproduziertes Überlegenheitsnarrativ gegenüber den angesprochenen Nachbarländern dar.

Heute wird dieser Diskurs in einer Vielzahl beliebter Erzählungen wiederbelebt: Bienen und Schlangen bissen nur fremde Soldaten, Geister schwächten eindringende Truppen oder machten sie krank, und die kambodschanischen Soldaten und ihre (veralteten) Waffen stärker. Die nahe der Grenze zu Thailand stationierten Soldaten sind dafür bekannt, regelmäßig Geistmedien aufzusuchen und bei ihnen Schutzrituale in Anspruch zu nehmen. Für sie erklären diese Erzählungen, weswegen die gut ausgestatteten thailändischen Truppen mit ihren modernen Waffen bisher nicht einfach in Kambodscha einfallen und die umkämpften Tempel Prasat Ta Moen und Prasat Preah Vihear an sich reißen konnten.

Politiker wie Premierminister Hun Sen gehen noch weiter und beleben durch verschiedene politische Handlungen den Diskurs der magischen Überlegenheit als Bestandteil der nationalen Khmer Identität zusätzlich.

Ritual für Frieden oder spirituelle Überlegenheit?

Am 1. August 2008, kurz nachdem die UNESCO den Tempel Prasat Preah Vihear zum Weltkulturerbe erklärte, führte Bun Rany, die Frau von Premier Hun Sen und Vorsitzende des Roten Kreuzes in Kambodscha, direkt vor dem Tempel ein krung palii Ritual durch. Der Tempel befindet sich an der unmittelbaren Grenze zu Thailand und beide Länder beanspruchen die Zugehörigkeit der Anlage zu ihrem jeweiligen nationalen Territorium. Bereits während des Bewerbungsprozesses gab es politische und militärische Spannungen zwischen den beiden Ländern, welche nach der Erklärung zum Weltkulturerbe und dem von der Frau Hun Sens vollzogenen Zeremonie eskalierten.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass das Ritual krung palii im ländlichen Raum durchgeführt wird, um die Geister der dortigen Erde und des Ortes (neak ta) zu ehren. [7] Für lokale Beobachter war der Unterschied zwischen dem normalen krung palii und dem vom Bun Rany durchgeführten jedoch deutlich: Der 1. August 2008 war ein unheilvoller Tag, da eine partielle Sonnenfinsternis – eine Quelle von Unglück – erwartet wurde. Außerdem könnte die Abhaltung eines krung palii direkt neben einem umkämpften Tempel mit hunderten anwesenden Soldaten leicht als eine Form magischer Verteidigung oder sogar eines Angriffs verstanden werden. Als Vorbereitung darauf forderten die nationalistisch getriebenen thailändischen Medien ihre Anhänger auf, gegen den spirituellen Angriff der „Khmer Zauberer“ zu beten, und ihre gelben T-Shirts – die Farbe des damaligen thailändischen Königs Bhumibol Adulyadej – zu tragen, „um den kambodschanischen Fluch zu durchbrechen“.

Dass Bun Rany der Durchführung einer spirituellen Attacke beschuldigt wird sollte nicht verwundern – die spirituellen Praktiken der Khmer werden in der thailändischen Vorstellung allgemein als eine maliziöse, schwarze Magie angesehen [8]. Indem Bun Rany das Ritual abhielt, bestärkte sie diese Zuschreibung, ohne andere, ungefährliche Erklärungen auszuschließen. Diese Mehrdeutigkeit des Rituals wurde vom kambodschanischen Tourismusminister Thong Khon verdeutlicht, indem er betonte, dass es eine Chance sei „die Seelen unserer Vorfahren anzubeten um Frieden zur erbitten“, um gleichzeitig bedeutungsvoll hinzuzufügen: „aber wir beten auch für den Erfolg der Verteidigung unseres Territoriums“ [9]. In den nachfolgenden Wochen kam es immer wieder zu Zusammenstößen der militärischen Truppen beider Länder. In diesem Zuge untermauerten kambodschanische Vertreter die friedvolle Interpretation des Rituals, während die Soldaten beider Seiten es als eine Form magischer Verteidigung und sogar eines Angriffs wahr nahmen.

Ein privates Ritual zur magischen Verteidigung

Privates Ritual eines Mitglieds der Elite, um Verteidigung gegen thailändische Truppen zu erbitten © Paul Christensen

Im Rahmen meiner Forschung wohnte ich einem großen Geister-Ritual in Poipet, nahe der thailändisch-kambodschanischen Grenze, bei. Es war die Nacht vor dem angekündigten larn neak, einem Ritual zur Lobpreisung der neak ta, im Haus eines Grenzpolizisten und seiner Frau. Das Ehepaar, beides einflussreiche Geistmedien in der Region, zählt hochrangige Polizisten und Militärvertreter zu seinen Klienten. An diesem Abend versammelten sich mehrere Geistmedien um einen großen Geisterschrein (beysei) im ersten Stock des Hauses und bereiteten die bevorstehende Zeremonie vor. Einige Gäste waren bereits eingeschlafen, als um 23 Uhr der Vizeminister einer kambodschanischen Provinz, ein gerade erst in die Position beförderter Militärbeamter, zur Versammlung der Geistmedien stieß [10]. Ungeduldig forderte er ein, zum Geist neak ta kleang moeung zu sprechen, dem bereits erwähnten neak ta, der sein Leben zum Schutz des Landes geopfert hatte. Das Medium, eine Frau mittleren Alters, wirkte eingeschüchtert von der Forderung des neak thom (wörtlich: „große Person“, Mitglied der Elite). Alle Geistmedien, die noch wach waren, versammelten sich um den Schrein und baten den Geist eindringlich, im Körper der Frau zu erscheinen. Der Geist kam dieser Einladung für ungefähr 30 Minuten nicht nach. Als er schließlich in den Körper des Mediums eintrat, verblieb er still. Augenscheinlich nicht damit vertraut, dass seiner Forderung nicht nachgekommen wird, veränderte sich die Gemütslage des Vizeministers von einem Moment auf den anderen. Zunächst versuchte er, den Geist mit Charme zu überzeugen, dann mit Wut, dann mit unterwürfigem Betteln und zuletzt mit der Versprechung einer großen Geldsumme im Austausch für seine Hilfe. Um den Geist von der Dringlichkeit der Sache zu überzeugen, flehte der Politiker: „Die thailändischen Truppen planen im nächsten Monat einen schwerwiegenden Angriff auf unser Land. Neak ta, bitte, sie haben moderne Waffen. Neak ta, bitte, hilf uns unser Land zu verteidigen!“

Da der Geist sich auch innerhalb der nächsten Stunde weigerte zu sprechen, fragten die anderen Medien ihre eigenen Geister nach einer Erklärung. Gegen ein Uhr nachts konnte einer dieser Geister berichten, dass neak ta kleang moeung eine spezielle Art „antiker Musik“ (pleeng boran) zur Kontaktaufnahme brauche; nur mit den Klängen dieser Musik würde er mit dem Vizeminister der Provinz sprechen. Der neak thom rief sofort seine Mitarbeiter an und wies sie an herauszufinden was für eine Art Musik dies sei. Um den Geist zu zufrieden zu stellen, versprach er ihm weitere larn neak ta Zeremonien zu finanzieren und verschiedene Arten von Musik auszuprobieren.

Er sollte sein Versprechen halten. In den folgenden drei Monaten wohnte ich drei weiteren larn neak ta Ritualen in diesem Haus bei, eine ungewöhnliche Häufigkeit für ein sonst jährlich stattfindendes Ereignis. Ich sah, wie der Politiker sich an verschiedenen Teilen des Rituals beteiligte, was beispielsweise beinhaltete, das Gastgeberpaar in einer Sänfte um den bey si herum zu tragen. Außerdem spendete er in einem verdienstreichen Ritual den bedürftigen Menschen der Umgebung Reis.

Nach insgesamt vier Zeremonien und nachdem der Vizeminister einiges an Geld und Zeit investiert hatte, schien der Geist (der weiterhin nicht sprach) zufrieden gestellt, denn auf der letzten Zeremonie verkündeten die Geistmedien stolz, dass sie einen neuen Ausbruch von Gewalt zwischen Kambodscha und Thailand mit ihren magischen Ritualen verhindert hätten.

Am Ende eines larn neak ta Rituals, als die Geistermedien und ihre Klienten gegenüber den Geistern des gastgebenden Ehepaares ihre Dankbarkeit ausdrücken © Paul Christensen

Spirited politics – mehr als nur Symbolpolitik

Diese Beispiele der „spirited politics“ [11] in Kambodscha untermalen, dass Geistern in diesem Land alles andere als eine bloß vage oder symbolische Bedeutung zukommt. Stattdessen verhandeln Mitglieder der politischen Elite sowie gewöhnliche Bürger politische Prozesse jeglicher Art mit Geistern und begründen ihre Entscheidungen mit der Reaktion des jeweiligen Geistes.

Die hier genannten Beispiele der öffentlichen Debatten über die politische Legitimation des Premierministers, dem Narrativ der magischen Überlegenheit gegenüber den Nachbarländern oder der spirituellen Verteidigung der Landes verdeutlichen die angenommene Wirkung von Geistern.

Übersetzung aus dem Englischen von: Tamara Bülow

 

Quellenverweise:

  • [1] Es gibt nicht so viele Geister der Toten, wie man erwarten könnte, wenn man das Konzept der „rastlosen“ Geister der Toten (bspw. in Vietnam, siehe Kwon 2008) und die circa 1.7 Millionen Opfer der Khmer Rouge Ära (zwischen 1975 und 1979) miteinander kombiniert. Diese Geister gelten nach der Lehre des kambodschanischen Theravada-Buddhismus – anders als in Vietnam – bereits als wiedergeboren.
  • [2] Thompson, A. 2004. The Suffering of the Kings. Substitute Bodies, Healing, and Justice in Cambodia. In: J. A. Marston and E. Guthrie (eds.): History, Buddhism, and New Religious Movements in Cambodia. Honolulu: University of Hawai’i Press, pp. 91–112.
  • [3] Es gibt deutliche Parallelen zu den Anführern des burmesischen Militärs (siehe Schober, J. 2005. Buddhist Visions of Moral Authority and Modernity in Burma. In: M. Skidmore (eds.): Burma at the Turn of the 21st Century. Honolulu: University of Hawaii Press, pp. 113–132 sowie Min, Z. 2001. The Power of Hpoun. Sogar im kommunistischen Laos beansprucht die herrschende Lao People’s Revolution Party der legitime Nachfolger ausgewählter ‚patriotischer‘ Könige der Vergangenheit zu sein, obwohl sie den letzten König von Laos, Sisavang Vatthana, in einem Umerziehungslager haben sterben lassen (siehe Evans, G. 2009. The Last Century of Lao Royalty: A Documentary History. Chiang Mai: Silkworm sowie Tappe, O. 2013. Facets and Facets of the kantosou kou xat – The Lao ‘National Liberation Struggle’ in State Commemoration and Historiography. Asian Studies Review 37.
  • [4] Norén-Nilsson, A. 2013. Performance as (Re)Incarnation: The Sdech Kân Narrative. In: J. Southeast Asian stud. 44 (01): 4–23.
  • [5] Für Hintergrundinformationen zu Statuen von Sdech Kan, die ähnliche Gesichtszüge wie Hun Sen haben, siehe Norén-Nilsson (2013). Um mehr über die Produktion des teuersten, je in Kambodscha produzierten Films zu sehen, der von Ly Yong Phat, einem Tycoon aus Hun Sens Zirkel der Privilegierten, finanziert wurde, siehe: Phnom Phen Post vom 09.01.2016
  • [6] Front Uni National pour un Cambodge Indépendant, Neutre, Pacifique, et Coopératif.
  • [7] Es gibt mindestens drei sich überlappende Konzepte der Geister der Erde, wie preah thorani (oder neang kongheng), krong bali, und preah phum (siehe Guthrie 2004; Leclère 1898).
  • [8] Baumann, B. 2015. The Khmer Witch Project. Demonizing the Khmer by Khmerizing a Demon. In: DORISEA Working Paper 19/2015 sowie Pasuk, P. and C. Baker. 2008. The Spirits, the Stars, and Thai Politics. Lecture, Siam Society. Bangkok, 02.12.2008
  • [9] Auf Khmer erschienen in Rasmei Kampuchea Newspaper (រស្មីកម្ពុជា) am 01.08.2008
  • [10] Zum (von mir zugesicherten) Schutz seiner Identität werden nicht mehr Informationen gegeben.
  • [11] Lauser, A. and K. Endres (eds.). 2011. Engaging the Spirit World. Popular Beliefs and Practices in Modern Southeast Asia. New York: Berghahn Books sowie Willford, A. C. and George, K. M. (eds.). 2005. Spirited Politics. Religion and Public Life in Contemporary Southeast Asia. Cornell University. Ithaca, N.Y.: Southeast Asia Program (Studies on Southeast Asia, 38)

  • Artikel
Der Autor

Paul Christensen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethnologie in Göttingen. In seiner Dissertation (2020) analysiert er die Existenz und die Wirkmacht von Geistern, sowie die rituelle Praxis der Geistmedien und ihre Verbindungen zur heutigen kambodschanischen Politik. Als Religionsethnologe hat er mehrmonatige Forschungs- und Studienaufenthalte in Südostasien (vor allem Indonesien und Kambodscha) absolviert und beschäftigt sich neben seinen religionswissenschaftlichen Schwerpunktgebieten Islam und Buddhismus mit Themen der Wissenschafts- und Technikforschung, der Akteur-Netzwerk-Theorie und der Ritualtheorie. Derzeit arbeitet er an seinem neuen Forschungsprojekt Die sozialen Folgen des Sand-Abbaus in Südostasien.

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    In Kambodscha gab es bis Anfang 2021 keinen größeren Ausbruch der Corona-Pandemie. Doch Informationen über Schutzmaßnahmen erreichen die Menschen auf dem Land kaum. Umso wichtiger sind traditionelle Riten, die vor Krankheit bringenden Geistern schützen sollen.

  • Geister in Kambodschas Politik

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Paul Christensen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethnologie in Göttingen. In seiner Dissertation (2020) analysiert er die Existenz und die Wirkmacht von Geistern, sowie die rituelle Praxis der Geistmedien und ihre Verbindungen zur heutigen kambodschanischen Politik. Als Religionsethnologe hat er mehrmonatige Forschungs- und Studienaufenthalte in Südostasien (vor allem Indonesien und Kambodscha) absolviert und beschäftigt sich neben seinen religionswissenschaftlichen Schwerpunktgebieten Islam und Buddhismus mit Themen der Wissenschafts- und Technikforschung, der Akteur-Netzwerk-Theorie und der Ritualtheorie. Derzeit arbeitet er an seinem neuen Forschungsprojekt "Die sozialen Folgen des Sand-Abbaus in Südostasien".

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