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Editorial – südostasien 1/2018

Editorial - südostasien 1/2018

Indonesien Street Art © Anett Keller

Die südostasien verbindet. Sie verbindet Menschen und soziale Bewegungen in Südostasien und Europa. Diese Menschen und Bewegungen eint, dass sie miteinander in einen herrschaftskritischen und solidarischen Dialog treten wollen. südostasien versteht sich als pluralistisches Forum, als Diskussionsraum für Akteur*innen mit Nähe und Kenntnis zu sozialen Bewegungen (Selbstverständnis).

Wir sind im letzten Jahr einen langen Weg gegangen mit der Umstellung von der Printausgabe zu einem open access journal. Die Vorteile liegen auf der Hand: Wir erreichen damit eine viel größere und breitere Leser*innenschaft. Wir können auf aktuelle Entwicklungen schneller reagieren. Doch zugleich hieß es auch Abschied nehmen von der gewohnten quartalsweise erscheinenden Printausgabe (Archiv). Das fiel vielen von uns nicht leicht, die gerne ein gedrucktes Heft in die Hand nehmen und darin blättern. Einmal im Jahr wollen wir uns deshalb weiter eine Printausgabe „leisten“.

Der Zugang zur südostasien ist kostenlos, aber er ist nicht kostenfrei. Hinter der inhaltlichen und grafischen Erstellung einer jeden Ausgabe stecken viele, viele Arbeitsstunden. Daher sind wir weiterhin auf der Suche nach Kooperationspartnern und benötigen auch finanzielle Unterstützung in Form von Spenden. Wir freuen uns über Unterstützung beim weiteren Wachsen und Werden der südostasien (Mitmachen).

Unsere erste reine Online-Ausgabe widmet sich dem Thema Reichtum. Verteilungsungerechtigkeit führt dazu, dass es auf der einen Seite Armut und auf der anderen Seite Reichtum gibt. Dass die Verteilungsungerechtigkeit im globalen kapitalistischen System wächst, ist bekannt, und lässt sich am Gini-Koeffizient ablesen. Je höher der Gini-Koeffizient auf einer Skala von Null bis 100 ist, desto ungleicher ist die Einkommensverteilung. Keiner der ASEAN-Staaten kann demnach als verteilungsgerecht angesehen werden.

Laut Forbes Magazin (2017) gibt es im ASEAN-Raum 89 Dollar-Milliardäre, ihr Reichtum entspricht rund 10 Prozent des GDP der Region. 21 von ihnen leben in Singapur, je 20 in Indonesien und Thailand, 14 auf den Philippinen, 12 in Malaysia und zwei in Vietnam.

In Indonesien besitzen die vier reichsten Menschen gemeinsam so viel Vermögen wie die Summe des Vermögens der 100 Millionen Ärmsten. Im südostasiatischen Durchschnitt müssen geschätzte 15 Prozent der Bevölkerung mit weniger als zwei Dollar am Tag auskommen. Ein Fakt, der in vielen Sonntagsreden von Politikern beklagt wird. Auch die Massenmedien reihen sich ein in den vermeintlichen Kampf gegen Armut. Seltener beleuchtet werden jene, die von der Verteilungsungerechtigkeit profitieren. Dies wollen wir in dieser Ausgabe der südostasien tun.

Wir wünschen euch eine anregende Lektüre der südostasien!

Anett Keller

Koordinationsredakteurin südostasien

 

PS: Und da nach der aktuellen Ausgabe immer auch vor der nächsten Ausgabe ist, sei hier schon mal das nächste Thema verraten: Bio- & Fairtrade in Südostasien Call for Papers

zur Ausgabe

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Editorial - südostasien 1/2018
Die Autorin

Anett Keller hat in Leipzig und Yogyakarta Journalistik, Politikwissenschaft und Indonesisch studiert. Sie hat mehrere Jahre in Indonesien gelebt und von dort als freie Korrespondentin berichtet. Derzeit arbeitet sie als freie Autorin, Moderatorin und Übersetzerin und koordiniert (auf Teilzeitbasis) die Redaktionsarbeit der südostasien.

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Anett Keller

Anett Keller hat in Leipzig und Yogyakarta Journalistik, Politikwissenschaft und Indonesisch studiert. Sie hat mehrere Jahre in Indonesien gelebt und von dort als freie Korrespondentin berichtet. Derzeit arbeitet sie als freie Autorin, Moderatorin und Übersetzerin und koordiniert (auf Teilzeitbasis) die Redaktionsarbeit der südostasien.

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