Fairventures aus Stuttgart verfolgen mit ihren Wiederaufforstungsprojekten in Indonesien ein eigenes Konzept: Kleinbäuer*innen in Kalimantan werden mit Setzlingen von schnell wachsenden Sengonbäumen ausgestattet, die sie zusammen mit Gemüse und Gewürzen zur Selbstversorgung auf degradierten Flächen anpflanzen. Das in der Bauindustrie verwendbare Nutzholz soll den Familien nach wenigen Jahren ein verlässliches Einkommen einbringen. Wie und ob das funktioniert und welche Herausforderungen bei der Umsetzung bewältigt werden müssen, darüber haben wir mit Johannes Schwegler gesprochen. Schwegler ist Holzbauingenieur und Betriebswirt. Nach langjährigen Tätigkeiten in Indonesien, gründete er im Jahr 2014 die gemeinnützige GmbH Fairventures Worldwide.
Sie arbeiten seit über 20 Jahren in Projekten in Kalimantan, dem indonesischen Teil von Borneo. Auf der Insel wird weiterhin massiv Regenwald gerodet. Was sind die Ursachen?
Bei uns in der Projektregion, der Provinz Zentral-Kalimantan, sind die Hauptgründe der Rodungen Konzessionsvergaben die zur Umwandlung von Sekundärwäldern zu Monokulturen führen, insbesondere durch die Palmölindustrie, aber auch durch Rohstoffabbau, vor allem Gold- und Kohleminen. Die Provinz erfährt ein jährliches Bevölkerungswachstum von 10% durch Migranten aus Java. Für ihre landwirtschaftliche Tätigkeit wird Wald abgeholzt.
Weitere Gründe der Entwaldung sind Holzkonzessionen für den lokalen Bausektor in Indonesien und Rodungen für den Wanderfeldbau der indigenen Bevölkerungsgruppe der Dayaks. Unsere Tätigkeit fokussiert sich hauptsächlich auf unmittelbare Lösungsansätze für die drei letzten Ursachen: Migration, Holzkonzessionen für den lokalen Bausektor und Rodung für Wanderfeldbau.
Was muss sich ändern, um Holzeinschlag und die Expansion von Monokulturen zu reduzieren?
Es gibt drei Ansätze, die in unserem Projektgebiet in der letzten Zeit Wirkung gezeigt haben. Einer davon ist ein Moratorium, welches vom indonesischen Präsidenten 2011 unterzeichnet und mehrfach verlängert wurde. Somit wird eine Fläche (fast doppelt so groß wie das Bundesgebiet) von 670.000 km² Primärwälder und Torfmoorgebiete offiziell davor geschützt, in Monokulturen umgewandelt zu werden.
Zweitens: Reglementierungen durch die europäische Holzhandelsverordnung, denen sich die indonesische Regierung mit dem V-Legal System angeschlossen hat. Hierbei handelt es sich um eine Restriktion zur Nutzung tropischer Hölzer. Dabei wird die Legalität des Holzes geprüft, in dem jeder Akteur transparent machen muss, wo das Holz herkommt. Tatsächlich wird deutlich weniger Holz eingeschlagen. Laut dem World Resources Institute (WRI) ist der Waldverlust 2017 im Vergleich zum Vorjahr in Indonesien um die Hälfte zurückgegangen. Es gibt keine großflächigen Abholzungen im Moment in unserem Projektgebiet mehr. Die großen Sägen in Zentral-Kalimantan stehen still. Jetzt muss die Regierung weiter Druck machen und dafür sorgen, dass diese beiden Maßnahmen dauerhaft umgesetzt werden.
Drittens schafft auch unsere Arbeit eine Alternative zum Holzeinschlag. Wir schaffen bei der lokalen Bevölkerung, den Dayaks, ein Bewusstsein, dass die Abholzung ihrer Naturwälder für Wanderfeldbau nicht notwendig ist. Wir begleiten die Menschen vor Ort und unterstützen sie mit Wissen zu nachhaltiger Wald-und Landnutzung. Die politischen Akteure halten uns bei dieser Arbeit den Rücken frei. Sowohl durch die Forstbehörden vor Ort, als auch auf nationaler Ebene erhalten wir Unterstützung. Für die Zukunft planen wir gemeinsam mit der Regierung, ein Aufforstungshandbuch zu schreiben. All das sind nicht nur Möglichkeiten, sondern bereits heute Maßnahmen, Abholzungen zu verhindern.
Wie stehen politische Akteure, die lokale Bevölkerung und Entwicklungsorganisationen in Kalimantan zur Wiederaufforstung?
Wir erfahren sowohl von deutschen, als auch von indonesischen politischen Akteuren große Unterstützung. Bei der lokalen Bevölkerung genießen wir ein über die Jahre gewachsenes, intensives Vertrauen. Verglichen zu den meisten Entwicklungsorganisationen verfolgen wir einen anderen Ansatz.
Stellen Sie doch bitte kurz den Ansatz Ihres Programms vor.
Unser Ansatz bei Fairventures Worldwide ist es, gemeinsam mit den Menschen, nachhaltige Alternativen zu schaffen. Das heißt zum einen, dass wir degradierte Flächen aufforsten und somit einen Mehrwert schaffen, der zuvor nicht gegeben war. Durch die Begleitung der Kleinbäuer*innen entlang der Wertschöpfungskette zeigen wir zudem wirtschaftlich attraktive Kontaktpunkte auf. So dürfen die Landwirte auf kontrollierte Art und Weise aus diesen Flächen Hölzer entnehmen und verkaufen.
Außerdem gedeihen zwischen den angepflanzten Bäumen Gemüse, Kakao, Kaffee, Ingwer oder Erdnüsse. Dadurch entstehen Nutzwälder, die sowohl Menschen, als auch Tieren Lebensraum geben. Mit diesem Programm wirken wir auf ökonomischer, ökologischer und sozialer Ebene und zeigen auf, dass sich Naturschutz und Landwirtschaft nicht ausschließen müssen. Die Bäuer*innen pflanzen im Idealfall jedes Jahr etwa 500 Bäume, so kann ein Rotationssystem etabliert werden.
Auf welchen degradierten Flächen werden die Wiederaufforstungsprojekte durchgeführt? Wie werden diese ausgewählt?
Dafür gibt es drei Auswahlkriterien. Erstens ist die Garantie, dass es sich bei der Fläche um keine Waldfläche handelt, für die Schließung des Vertrages zwischen Bäuer*innen und unserer Organisation zwingend notwendig. Ein Mitarbeiter prüft auch das Gelände. Zweitens dürfen die Bäuer*innen keinen Kunstdünger und keine chemischen Pflanzenschutzmittel für die Pflanzvorbereitungen verwenden. Es muss außerdem vertraglich geregelt sein, dass sie die Bäume pflegen, die wir zur Verfügung stellen. Und drittens müssen die geltenden Landrechte klar sein. In der Regel handelt es sich um eine maximale Größe von einem Hektar, den der/die Bäuer*in mit 1.000 Bäumen von uns bewirtschaften darf.
Wie wurde die Projektregion bzw. die Gemeinden, mit denen sie zusammenarbeiten, ausgewählt?
Wir haben in dem Gebiet, wo wir bereits Projekte durchführen, angefangen. Dort kennen wir uns aus, haben Erfahrungen und die Lokalregierung blockiert unsere Projekte nicht. Dann haben wir in der Pufferzone Dörfer identifiziert, damit die infrastrukturelle Anbindung durch Straßen an die Wertschöpfkette, also der Transport und die Weiterverarbeitung des Holzes, gewährleistet ist.
Kann dies für manche ein Anreiz sein Wald zu roden, um dann als Nutznießer*in an einem Wiederaufforstungs-Projekt teilhaben zu können?
Ja, definitiv. Das ist eine Gefahr, die tatsächlich besteht. Durch unseren Ansatz besteht die Möglichkeit, dass eine Wiederaufforstung ökonomisch so attraktiv wird, dass in bestehenden Wald eingegriffen wird. Im ersten Projektjahr ist das in einem Fall sogar passiert. Daraus haben wir gelernt. Deshalb sind unsere Begehungen im Feld strenger geworden. Wir unternehmen ein intensives Monitoring, bei dem wir jede Fläche und jeden Baum zählen und aufnehmen.
Außerdem verfolgen wir bei unserer Arbeit die FPIC-Methode (Free Prior and Informed Consent) der UN. Diese Methode besagt im Kern, dass ein Projekt nur in Einvernehmen und mit der Einwilligung der Bevölkerung durchgeführt werden darf. Darum begleitet uns bei der Sozialisierung und dem Vertragsschluss mit den Bäuer*innen die Polizei, die auf Lokalebene als Vermittler fungiert. Hierbei wird die aktuelle Gesetzeslage erklärt, da eine gewisse Verunsicherung aufgrund der „Zero Burning Policy“ besteht.
Wie werden die lokalen Beteiligten der Projekte ausgewählt?
Dazu laden wir die lokale Bevölkerung in den Gemeindesaal ein, wo wir unser Projekt vorstellen. Dort kommt es im nächsten Schritt zur Sozialisierung der interessierten Bäuer*innen. Es kam schon vor, dass wir aufgrund der großen Begeisterung, die Anzahl der Bäume pro Fläche aufgrund unserer finanziellen Ressourcen von 1.000 auf 500 Bäume pro Bäuer*in jährlich reduziert haben. Damit konnten wir dann mehr Bäuer*innen bedienen.
Wie kann die Nachhaltigkeit und langfristige Nutzung des Mischwaldes gewährleistet werden?
Aus unserer Sicht hat Nachhaltigkeit eine ökologische, soziale und ökonomische Dimension. Die große Schwachstelle vieler Projekte ist es, dass die ökonomische Nachhaltigkeit vernachlässigt wird. Dadurch, dass wir den Bäuer*innen, die Nutzung der Hölzer anbieten, tragen wir somit eben auch zu ökonomischer Nachhaltigkeit bei. Wenn diese Dimension gesichert ist, sind die Dayaks und Javaner*innen nicht weiter darauf angewiesen, die restlichen Wälder abzuholzen, um ihre Familien zu ernähren.
Wir kalkulieren selbstverständlich immer mit Risiken und beobachten die Märkte. Dabei bewahrheitet sich die Einnahmequelle durch Leichtholz als eine stabile Perspektive. Bei der größten Handelsmesse Indonesiens, der Trade Expo Indonesia 2018 besuchte der Präsident Joko Widodo auch unseren aus Leichtholz gefertigten Messestand, den wir gemeinsam mit unseren Partnern aus der Wirtschaft und Holzindustrie umsetzen durften. In einem Statement nach seinem Rundgang betont er, dass Leichtholz einer der wichtigsten Rohstoffe der Zukunft ist.
Warum entscheiden sich die Betroffenen für ein solches Projekt? Neben angebauten Lebensmitteln dauert es doch bis zu den Verkäufen der Nutzhölzer ein wenig …
Sie müssen sich die fünf bis sieben Jahre Wartezeit bis zur Reife eines Baumes wie ein Sparbuch vorstellen – die Menschen sind bereit, diese Zeit in Kauf zu nehmen. Zudem handelt es sich bei den Flächen, wie bereits erwähnt, um ohnehin landwirtschaftlich wertlose Flächen mit ausgelaugten Böden. Die Anpflanzung schnell wachsender Tropenhölzer und Stickstoffsammlern, die andere Nutzpflanzen begünstigen, ist aus diesem Grund eine Wertsteigerung in besonderem Maße. Das motiviert die Menschen. Sie sehen das „Sparbuch“ bei den Nachbarn und sie sehen die ersten Holzhändler*innen und wie die teilnehmenden Bäuer*innen daran verdienen. Das spornt an und schafft Vertrauen.
Welche Bäume werden in ihren Projekten angepflanzt?
Wir haben zunächst mit Sengon angefangen. Dieses Leichtholz wurde in Java früher in Programmen gegen Erosion gepflanzt. Es entstand eine große Nachfrage nach dem Holz und eine verarbeitende Industrie. Der Standort bestimmt auch den Baum, das zeigt sich z.B. in unseren Testfeldern. Im Süden unseres Projektgebietes wächst Sengon z.B. nicht so gut, dafür aber Akazien. Daneben geben wir an die Bäuer*innen auch Jabonsetzlinge.
Haben Sie Erkenntnisse wie sich das Programm auf die Lebenssituationen der Menschen auswirkt?
Wir beobachten, dass es den Menschen besser geht. Wir sehen zudem eindeutig, dass der Druck auf den Naturwald sinkt und Lebensräume erhalten bleiben. Auch das liegt im Interesse der Bevölkerung. Was wir zudem sehen ist, dass sich die Bäuer*innen mit unserem Projekt identifizieren. Sie sind stolz, Teil dieses Vorhabens zu sein, sie teilen ihre Erfahrungen mit Familie und Freunden und sind somit wichtige Vermittler für Vertrauen und Glaubwürdigkeit.
Ist ein solcher Ansatz wirklich neu für die Menschen? Nutzen lokale Gemeinschaften ihren Wald nicht nachhaltig und in einer Form von Agroforstwirtschaft?
Tatsächlich ist dieser Ansatz neu für die Dayaks. Wir begleiten einen kulturellen Lernprozess. Früher war es noch möglich, durch Jagd und Wanderfeldbau nachhaltig zu überleben. Die Menschen waren es gewohnt, degradierte Flächen hinter sich zu lassen. Das geht heute nicht mehr. Es gibt kein Wild mehr und in den Flüssen schwimmen kaum noch Fische. Das Gleichgewicht ist so gestört, dass die Menschen ihre Lebensweise umstellen müssen.
Wie stark ist der tatsächliche Beitrag zum Klimaschutz, wenn angebaute Nutzhölzer wieder nach einigen Jahren gefällt werden?
Unsere Berechnungen zeigen, dass in unserem Projektgebiet 5,4 Tonnen pro Hektar pro Jahr an Kohlenstoff aus der Atmosphäre gespeichert werden. Auch wenn der Baum abgeholzt wird, bleibt Kohlenstoff im Boden gespeichert.
Wäre eine ausschließliche Wiederaufforstung der degradierten Flächen mit ausreichenden finanziellen Anreizen „zur Nicht-Abholzung“ nicht ein größerer Beitrag zum Klimaschutz?
Die Vermeidung der nachhaltigen Holzgewinnung wäre zumindest für die Zeitspanne besser, die der Wald braucht, um sich vollständig zu erholen. Dann kommt man auf 25 Tonnen gespeichertem Kohlenstoff pro Hektar pro Jahr. Allerdings ist dann irgendwann ein Sättigungspunkt der Speicherkapazität von Kohlenstoff erreicht. Darum ist Holz als Baumaterial so wichtig. Es speichert Kohlenstoff langfristig und ersetzt andere graue Baustoffe wie Beton und Stahl. Selbstverständlich ist der Idealfall, dass wir sowohl Natur- als auch Nutzwälder schaffen.
Was kann man mit Ihrem Ansatz erreichen, was man mit anderen nicht erreicht? Was ist der Unterschied?
Wir kennen viele sehr gute Projekte, die auf sozialer und ökologischer Ebene vorbildlich sind. Aber solange die ökonomische Nachhaltigkeit nicht gewährleistet ist, kollabieren viele Initiativen sobald der Geldhahn zugedreht wird. Bei unserem Ansatz sehen wir jetzt schon wie er sich verselbstständigt.
Wo sehen Sie Risiken?
Es ist nicht auszuschließen, dass größere Unternehmen versuchen, den Bäuer*innen ihr Land abzukaufen, um selbst Gewinn maximierend schnell wachsende Hölzer auf großen Flächen anzubauen.
Wie begegnen sie dieser Möglichkeit?
Zum einen eine enge Anbindung an die Leichtholzindustrie und die Gewährleistung der Integration der Kleinbäuer*innen in die Wertschöpfungskette. Zum anderen ein digitalisiertes Monitoring mit einer App, die wir derzeit einführen. Diese ist transparent und ideal für Kleinbäuer*innen, für die z.B. das FSC-Siegel das Holz in der Produktion doppelt so teuer machen würden. Und wir müssen mit der Regierung zusammenarbeiten. Abgesehen von diesen Regulationen beobachten wir, dass viele Familien mit Herz an dem Projekt dabei sind. Mit einigen Kleinbäuer*innen haben sich innerhalb der letzten Jahre richtige Freundschaften entwickelt.
Stichwort FSC. Hölzer aus Wäldern in Indonesien werden auch nach Europa exportiert, viele sind mit dem Holzsiegel FSC zertifiziert. Das Siegel steht immer wieder in der Kritik. Wie schätzen Sie das ein?
Bei jedem Siegel gibt es Missbrauch und Schwachstellen. Aus diesem Grund ist die Presse und Medienberichterstattung ein sehr wichtiges Kontrollinstrument, um die Regulationen zu verbessern und die schwarzen Schafe auszusortieren. In unserer Region beobachten wir, dass gute Holzkonzessionen die einzigen Flächen in der Vergangenheit waren, bei den der Wald nicht verschwunden ist. FSC ist einer der Standards, der hier Lösungen anbietet. Das FSC-Siegel, ist neben staatlichen Kontrollmechanismen, das einzige, das Vorschriften effektiv umsetzt.
In diesem Sinne kann ich nur mein Credo wiederholen: Ein guter Tropenholzkonsum ist der beste Waldschutz und stelle mich gegen die veraltete These des Tropenholzboykotts, das ist ein Ansatz von vorgestern. In den 1980er Jahren war diese Initiative gut, heute ist sie kontraproduktiv und treibt in der Praxis die Entwaldung voran.
Ist der europäische Markt auf Holz aus Asien bzw. Indonesien überhaupt angewiesen?
Der europäische Markt ist aus unterschiedlichen Gründen auf tropische Hölzer angewiesen. Zum einen bedeutet die nachhaltige Nutzung tropischer Regenwaldhölzer einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Tropische Wälder sind einer der größten Kohlenstoffspeicher. Durch die Verwendung der zum Teil schnell wachsenden Hölzer als Baustoff wird Kohlenstoff dauerhaft gebunden.
Außerdem weisen viele Tropenhölzer Eigenschaften auf, die europäische Hölzer oder vergleichbare, nachhaltige Baustoffe nicht ersetzen können. Beispielsweise spielt tropisches Leichtholz bei der Fertigung von Furnieren, im Schiffsbau oder der Innenverkleidung von Wohnmobilen eine gewichtige Rolle. Wasserabweisende Hölzer aus den Tropen werden beim Bau von Terrassen gebraucht.
Eine solche Art der Verwendung von Tropenhölzern ist in jedem Fall besser als Edelhölzer gänzlich zu vermeiden. Denn dabei entstehen absurde Ausweichprodukte, wie beispielsweise Wood-Plastics-Composite Materialien, die aus Sägespäne- und Plastikmischungen bestehen.
Was sagen Sie zu kritischen Stimmen, die Ihren Ansatz als eine neue Form von Monokultur verurteilen?
Ich höre mir gern konstruktive Kritik an. Leider höre ich aber selten alternative Lösungsvorschläge, wie wir die Probleme der Abholzung und des Klimaschutzes angehen könnten. Die Menschen im ländlichen Raum in Kalimantan wollen eine Alternative zum Arbeiten auf Plantagen, zum Gold Suchen oder der Holzindustrie. Auch wir machen Fehler, aber wir probieren weiter, lernen und arbeiten mit der Bevölkerung zusammen. Die Bevölkerung muss das Projekt mittragen, die Menschen müssen mitmachen. Damit ein Projekt oder Programm funktioniert, braucht es die Akzeptanz der Beteiligten und eine gewisse Qualität der Maßnahmen.
Auch Fauna und Flora finden in unserem Projektgebiet mit der Zeit wieder ein zu Hause; Vögel nisten in den Bäumen, Echsen verstecken sich im Unterholz. Wir glauben daran, dass wir einen Unterschied machen können und sehen bereits jetzt in unseren Projekten, dass dieser Glaube Wahrheit wird.
Interview von: Raphael Göpel
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